Krank trainieren: Gesund oder gefährlich?

Bestimmt war jeder schon mal in dieser Situation: Man fühlt sich krank, will aber seinen Trainingsplan durchziehen. Und dann steht man vor der Frage: Bin ich fit genug? Fragt man einen Experten, ist es eindeutig, dass es darauf keine allgemein richtige Antwort gibt. Es kommt auf die Art und die Intensität der Krankheit an. Selbstverständlich können anfängliche Erkältungssymptome sogar durch sportliche Betätigung vorgebeugt werden, aber auch hierbei ist große Vorsicht geboten. Denn so einfach ist es auch nicht eine Krankheit einfach rauszuschwitzen. In diesem Artikel gehen wir auf die Frage ein, ob krank trainieren wirklich so eine gute Idee ist oder ob du dich lieber erholen solltest, um deine Krankheit auszukurieren.

Das Immunsystem verstehen: Der richtige Ansatz, wenn man krank trainieren möchte

Ohne unser perfekt durchgeplantes Immunsystem würden wir keinen gesunden Tag erleben. Bevor also ein Zuspruch oder ein Abraten zum Thema krank trainieren ausgesprochen wird, sollte man zunächst erstmal verstehen wie das Immunsystem funktioniert und was dabei zu beachten ist, besonders wenn das Immunsystem  durch eine Krankheit geschwächt ist. 

Das angeborene Immunsystem

Wir haben nämlich unterschiedliche Arten von Immunsystemen:
Zum einen gibt es das natürliche Immunsystem, welches sich schon in jungen Jahren entwickelt. Dieses ist laut Studie bei Frauen oftmals stärker ausgeprägt als bei Männern, weshalb sie zum Beispiel besser und schneller bekämpfen können. Andererseits sind Frauen öfter von Autoimmunerkrankungen betroffen.

Das adaptive Immunsystem


Das adaptive Immunsystem erwerben wir im Laufe der Zeit. Es ist ein hochkomplexes System bestehend aus spezialisierten Zellen und setzt dann ein, wenn das vorher angeworbene Immunsystem ausgereift ist. Das adaptiv erworbene Immunsystem ist für die Bekämpfung von Infektionen zuständig, indem es die Ansiedlung von Krankheitserregern verhindert und die Mikroorganismen wie Viren und Bakterien zerstört. Die T- und B-Zellen sind spezialisierte weiße Blutkörperchen, die hauptsächlich in unserem Knochenmark reifen. Diese gewinnen an Effektivität durch die Erinnerung und somit die Erkennung bestimmter Krankheitserreger. Daher ist auch die Impfung der „künstliche“ Weg zur Krankheitsbekämpfung. 

Durch eine geringe Dosis an Krankheitserregern kann das Immunsystem sich wappnen und ist somit gut ausgestattet, wenn es mal mit einer hohen Krankheitserreger-Anzahl konfrontiert wird. Auf natürlichem Weg erlebt das unser Körper auch bei jeder Krankheit, die wiederkehrt, indem sie sich weniger stark äußert als bei der vorherigen Infektion. 

Das angeborene und das adaptive Immunsystem sind also die einheitliche Front und unsere unspezifische erste Verteidigungslinie. Um unserem Immunsystem eine optimale Möglichkeit zu gewähren bei einer Krankheit Bestleistung zu erzielen, dürfen wir es natürlich nicht zusätzlich strapazieren. Es ist erwiesen, dass bei Bewegung das Immunsystem positiv beeinflusst wird und sowohl die angeborenen als auch die adaptiven Immunantworten gestärkt werden, aber denkt immer an die bedachte Art sportliche Aktivitäten zu betreiben bei schlechter Gesundheit. 

Das Immunsystem unterstützen: Das solltest du beachten 

Auch für den gesunden Körper ist eine Information besonders wichtig. Wir sind nämlich allgemein nach einer langen und vor allem intensiven Trainingseinheit sehr anfällig für Infektionen. Daher passiert es zum Beispiel oft, dass Marathon Läufer direkt nach dem Rennen krank werden, denn ihr adaptives Immunsystem wurde zu lange Zeit beansprucht, was es in Extremfällen zu stark schwächt. Deshalb wird grundsätzlich geraten das Training kürzer zu halten, was nicht die Intensität beeinflusst. Denn eine effektive Trainingseinheit stärkt sogar das Immunsystem. Versuch also – gerade bei Krankheit – nur so weit zu gehen, wie es dein Körper zulässt. Das Ständige an Grenzen Geraten stärkt den Körper auch irgendwie, aber achte dabei darauf, dass dein Körper auch die Kraft und Energie dafür bereit hat. 

Und gerade bei fehlender Gesundheit ist die Überanstrengung in jeglicher Art einfach keine Hilfe für den Körper. 

Extreme Sportarten: Auf keinen Fall krank trainieren 

Wir kennen es alle: Die Krankheit schwindet langsam und der Tatendrang setzt wieder ein. Allerdings ist gerade dieser Punkt besonders gefährlich. Du fühlst dich vielleicht besser als am Vortag, aber das muss noch nicht heißen, dass dein Körper bereit ist für Belastung. Jegliche Art von Krafttraining mit schweren Gewichten oder strapazierendes Ausdauertraining wird abgeraten bei Krankheit, egal in welchem Stadium.

Sollte dein Körper nämlich nach wie vor unter Fieber oder starkem Husten leiden, kann das zu schlimmen Nebenwirkungen führen. Zum Beispiel könnte eine Trainingseinheit mit tief sitzendem Husten zu einer chronischen Erkrankung führen. Weitere schädliche sportliche Aktivitäten sind zum Beispiel auch Spinning, Sprint oder Pilates. Abgesehen von den hoch-anstrengenden Sportarten sollten selbstverständlich auch Mannschaftssportarten ausgelassen werden, um das Risiko andere Menschen anzustecken nicht einzugehen. 

Neben den extremeren Krankheiten kann das übermäßige Trainieren auch harmlosere Krankheitssymptome stark verschlimmern. Eine Krankheit ist nicht da um sie wegzuschwitzen. Der Körper braucht alle Kraft, die du ihm geben kannst. Diese solltest du nicht für ein Training aufbringen, besonders da das nächste effektive Workout dadurch noch viel weiter in der Zukunft liegen wird, wie wenn du deinem Körper die Erholungszeit gegeben hättest.

Krank trainieren: Diese Aktivitäten fördern deine Gesundheit 

Der Begriff Sport ist dehnbar. Es ist daher definitiv nicht richtig zu behaupten, dass jegliche sportliche Aktivität schlecht für den kranken Körper ist. Es ist nie ungesund sich zu bewegen. Im Gegenteil, einige Arten der Anstrengungen verhelfen sogar dem Körper sich schneller und besser zu erholen. Es geht lediglich darum eine Trainingsroutine zu vermeiden, bei der man schwer atmet oder extrem schwitzt, da diese Vorgänge im Körper eine Stressreaktion auslösen, was weder psychisch noch physisch fördern ist. 

Im gesunden Zustand ist der Körper natürlich an diese Art von Stress gewohnt, aber während einer Krankheit konzentriert sich die gesamte Energie auf die Genesung, wobei dann wenige Kraft bleibt, um zusätzlich noch auf die Stresshormone zu reagieren.

Bei welcher Art von Symptomen man sich grundsätzlich nicht beeinflussen muss, was sein routiniertes Training angeht, sind zum Beispiel eine verstopfe oder laufende Nase oder auch bei Spannungs-Kopfschmerzen. Bei diesen Krankheitssymptomen kann der normale sportliche Ablauf wie gesagt sogar eine schnellere Besserung hervorbringen. Denn durch die Erhöhung der Herzfrequenz und die Anregung der Durchblutung gibt der Körper Flüssigkeiten ab, womit tatsächlich das schon erwähnte „Rausschwitzen“ hervorgerufen wird. Wiederum ist es gerade in diesem Fall besonders wichtig ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. 

Wer absolut gar nicht ohne sportliche Aktivität kann, der kann folgende Dinge beruhigt bei einer Krankheit machen: spazieren gehen, entspannt joggen, gemütlich Fahrrad fahren oder auch Schwimmen, wobei man gerade mit langen Haaren besonders vorsichtig sein sollte, dass man durch die feuchte Kopfhaut die Krankheit nicht fördert. 

Aber grundsätzlich hat es sich immer wieder bestätigt, dass derartige Aktivitäten das Immunsystem stärken und auch einer Krankheit entgegenwirken, da die Intensität nicht stark genug ist um den Körper zu belasten.


Aber das Wichtigste bleibt: Höre auf deinen Körper. Auch bei geringer Belastung, sobald sich dein Körper sich erschöpft zeigt, hör auf. Dann ist offensichtlich nicht genug Kraft für körperliche Betätigung da, das ist ok. Wenn du deinen Körper zwingst, schadest du ihm nur. Gib ihm die Erholung. So kannst du im Endeffekt auch schneller wieder zu deinem üblichen Trainingsprogramm zurückzukehren. 

Wir von der Fitnesszone Gröbenzell hoffen dir geholfen zu haben und  wünschen dir ein erfolgreiches Training. 

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